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Die Magie verloren, aber einen Punkt gewonnen

Hockey Huttwil erarbeitet sich gegen ein erstaunliches Lyss durch eine Niederlage nach Penaltys (3:4) wenigstens einen Punkt. Die Unterhaltung war grandios.

Die Statistik lässt das Drama erahnen: Erst im 22. Penalty fällt die Entscheidung: Michael Lüdi scheitert und damit gewinnt Lyss das Penalty-Schiessen 1:0 und das Spiel 4:3. 21mal blieben die beiden Torhüter im Duell Mann gegen Mann Sieger, Nur der schlaue Saurier Florin Gerber (33), seit 13 Jahren Captain in Lyss trifft. Hockey Huttwil hat zwar die Partie nach Penaltys verloren, aber die Fans bestens unterhalten und ein erstaunliches, ja phasenweise begeisterndes Spektakel aufgeführt.

Nach 4:54 Minuten liegen die Huttwiler schon 0:2 zurück und Trainer Daniel Bieri hat seine Jungs bereits bei einem Time-Out zur Ordnung gerufen. In der Regel erholt sich eine Mannschaft von einem solchen Fehlstart nicht mehr. Wer mit einer miserablen Einstellung ein Spiel beginnt, kann eigentlich nicht mehr umstellen. Logisch also, dass nach einer knappen halben Stunde (27:52 Minuten) das 0:3 folgt. Die Entscheidung? „Ja, das war es, ich mache mich auf den Heimweg“. Das sagte nicht etwa ein enttäuschter Fan. Sondern einer der besten Hockeykenner im Land: Alfred Bohren, Nachwuchstrainer beim Verband und einst Meistermacher der Huttwil Falcons.

Aber es ist entgegen allen Erwartungen nicht vorbei. Die Huttwiler haben zwar die spielerische Magie und Leichtigkeit verloren und finden sie nicht mehr. Aber mit Leidenschaft, Hartnäckigkeit und gesunder Härte arbeiten sie die Lysser im besten Sinn des Wortes vom Eis. Eine beeindruckende Willensleistung. Viel, viel Arbeit ist erforderlich. Denn die Seeländer sind schnell, werden gut gecoacht, ihr Spiel ist gut strukturiert und der flinke Riese Florian Scheu (189 cm), erst 18jährig und Biels Torhüter der höchsten Junioren-Liga ist fast nicht zu bezwingen. Er strahlt eine Sicherheit aus, die dazu führt, dass jeder seiner Vordermänner ein bisschen schneller und besser spielt als sonst üblich und die Huttwiler immer mehr verzweifeln. Und immer wieder blitzt die Klasse von Auguste Impose (28) auf. Er bildete einst mit den heutigen Stars Denis Malgin und Calvin Thürkauf beim U 18-Nationalteam den ersten Sturm, setzte aber nie ganz auf Hockey und nach gut 50 Partien in der höchsten und 100 in der zweithöchsten Liga ist er heute ein spielerischer Paradiesvogel und Schillerfalter im Amateurhockey. Er gewann jedes Bully und fädelte das 0:3 ein.

Der Ausgleich gelingt den Huttwilern erst in der 52. Minute. Ein Treffer für ein Powerplay-Lehrvideo: Der letztjährige Topskorer Timo Braus befindet sich zwar in einer „Sinnkrise“ und trifft einfach nicht mehr ins Netz (bisher erst 2 Tore). Aber seine Übersicht war, ist und bleibt genial, seine Hände waren, sind und bleiben fein und flink wie die eines Pianospielers: Er zaubert den Puck präzis wie ein Laserstrahl auf die Stockschaufel von Joel Bieri und der lenkt völlig unhaltbar zum 3:3 ab.

Die Schlussphase und die Verlängerung überstehen die tapferen Gäste vor allem dank dem Rückhalt von Florian Scheu, der dann in der Endausmarchung auch all elf Penalty-Schützen der Huttwiler stoppt (Janik Lanz, Nico Gurtner, Andreas Tschudi, Loic Vouradoux, Dominic Lanz, Markus Schwegler, noch einmal Andreas Tschudi, Timo Braus, Jan Andreas Weber, noch einmal Dominic Lanz und Michael Lüdi). Da wirkt sich noch einmal die verlorene Magie und fehlende spielerische Leichtigkeit aus. Bei Daniel Bieri war die Freude über die Willensleistung nach dem 0:3-Rückstand grösser als der Ärger über den verschlafenen Start und er zeigte Mitgefühl für Torhüter Kevin Liechti. „Er hat im Spiel nur einen Gegentreffer zugelassen und dann zehn von elf Penaltys gehalten. Den Sieg hätte er verdient.“ Daniel Bieri hatte nach dem ersten Drittel den für einmal unsicher wirkenden Siro Nicola Wyss durch Kevin Liechti ersetzt.

Der langen Analyse kurzer Sinn: Hockey Huttwil hat in einem höchst unterhaltsamen und hochstehenden Spiel nicht zwei Punkte verloren. Sondern einen Punkt gewonnen und ist auf den 2. Platz vorgerückt.

 

 

Verfügbar ab 12:00 Uhr

 

 

Stürmer Timo Nyffeler, Hockey Huttwil

 

 

Sportchef Rudolf Kund, SC Lyss


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    29.10.2025 - 20:15 Uhr - Kunsteisbahn Zingel, Seewen
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