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Hockey Huttwil vs HC Franches-Montagnes 4:5 n.V.
Hockey Huttwil in einem Hockey-Krimi mit zwei Gesichtern
Im ersten Drittel wie die Ausländer der Langnauer. Im zweiten Drittel wie der SCB zuletzt gegen die Kloten Flyers. Mit ihrer Leidenschaft retteten die Huttwiler schliesslich in diesem Krimi noch einen Punkt und verloren gegen Franches-Montagnes erst in der Verlängerung 4:5.
Matthias Seematter (36) ist der neue Assistent, der mit Alain Sägesser und Headcoach Daniel Bieri ein perfektes Trainer-Trio bildet. Er war bis letzte Saison aktiv. Der Langenthaler verteidigte ab 2014 für Brandis und ab 2018 für Hockey Huttwil. Nach seinem Rücktritt im Frühjahr 2022 ist er Hockey Huttwil treu geblieben. Auf die Frage, wie es so sei, nun an der Bande sozusagen tatenlos zusehen zu müssen, meint er ganz gelassen: „Am Anfang war es schon ein bisschen komisch. Doch inzwischen fühle ich mich ganz wohl. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich nicht mehr der jüngste Spieler war und es auch gesundheitlich für mich besser ist, nicht mehr aktiv mitzuspielen.“
Vor einem Jahr war Hockey Huttwil zum gleichen Zeitpunkt der Saison schon längst für die Playoffs qualifiziert. Warum ist das jetzt nicht der Fall? Was ist anders? „ Anders ist eigentlich nichts. Es hat ein paar Wechsel in der Mannschaft gegeben und es braucht Zeit, bis alles wieder zusammenpasst. Ich bin überzeugt, dass uns in den letzten Spielen die nötige Feinabstimmung gelingt, um dann mit viel Selbstvertrauen in die Playoffs zu starten.“
Aktuell steht Huttwil auf Rang 7 und der Playoff-Gegner wäre der EHC Chur. Ein starker Widersacher und eine lange Reise. Matthias Seematter macht sich diese Gedanken nicht und den perfekten Playoff-Gegner gebe es sowieso nicht: „Es ist jetzt in erster Linie wichtig, die Playoffs zu erreichen und dann schauen wir weiter.“ In den Playoffs sei es wichtig, effizienter zu spielen. Also in erster Linie die Torchancen besser verwerten: „ Wir haben diese Saison gerade wegen fehlender Effizienz viele Spiele verloren. Auch das Box- und Powerplay können wir sicher noch verbessern.“
Am Mittwoch hatten die Huttwiler Gelegenheit, mit einem Sieg gegen den HC Franches-Montagnes einen entscheidenden Schritt Richtung Playoffs zu tun. Doch der Aufsteiger erwies sich als hartnäckiger Gegner.
Die Startphase liess noch nichts von den kommenden Schwierigkeiten erahnen. Bereits in der vierten Minute bereiteten Michael Lüdi und Yannick Lerch wunderschön das 1:0 von Robin Nyffeler vor. Den Ausgleich (5. Min), beantwortete René Bruni keine Minute später mit dem 2:1. Die grossen offensiven Spielmacher der Huttwiler überzeugten in ähnlichem Stiel wie die Ausländer in den Reihen der SCL Tigers. Im zweiten Drittel mahnte Hockey Huttwil dann eher an den SC Bern vom letzten Sonntag in Kloten. Die Huttwiler waren unkonzentriert, verloren zu viele Zweikämpfe und blieben in der gegnerischen Abwehr hängen. Die Nachlässigkeiten ermöglichte es den Jurassiern erstmals in Führung zu gehen. Wenigstens gelang Joel Bieri noch vor der zweiten Pause (38. Min.) der Ausgleich zum 3:3. 268 Frauen, Männer und Kinder konnten in der Pause halbwegs beruhigt dem Schlussdrittel entgegensehen und eine Bratwurst oder ein Getränke geniessen.
Aber dann war es mit der Zuversicht und Ruhe vorbei und ein Krimi begann. In der 46. Minute brachte Arnaus Schnegg – er hatte letzte Saison noch 49 Partien für Ajoie in der höchsten Liga gespielt – die Gäste in Unterzahl 4:3 in Führung. Nun wurde es hektisch, intensiv und spannend. Der Riese Lucas Gaudreault (190 cm) rückt ins Zentrum des Spielgeschehens: Den Huttwilern galang es einfach nicht mehr, den Puck an ihm vorbei ins Netz zu spedieren. Erst in der 57. Minute gelang Janik Lanz doch noch der verdiente Ausgleich zum 4:4. Verlängerung. Es ist Arnaud Schnegg, der mit seinem zweiten Treffer 73 Sekunden vor Schluss diesen Krimi für den Aufsteiger entscheidete. Hockey Huttwil verlor nach Verlängerung 4:5. Eine unglückliche Niederlage in einem Spiel, in dem die Mannschaft wie so oft in dieser Saison zwei Gesichter gezeigt hatte: Dynamisch, entschlossen aber zwischendurch unkonzentriert und nachlässig. Und wie Assistent Matthias Seematter schon vor der Partie richtig erkannt hatte: Zu wenig effizient. Die nächst Gelegenheit um es besser zu machen folgt bereits am Samstag im drittletzten Qualifikationsspiel in Thun (17:15 Uhr).
Stürmer #98 Yannick Lerch, Hockey Huttwil
Headcoach Daniel Bieri, Hockey Huttwil
Stürmer Arnaud Schnegg, HC Franches-Montages
Headcoach Michaël Neininger, HC Franches-Montagne