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Hockey Huttwil vs EHC Bülach 4:1
Wo ist die Magie geblieben
Hockey Huttwil kämpft mit vier weiteren Teams um die letzten zwei Playoffplätze. Stürmer Yannick Lerch sagt vor dem Spiel: „wir müssen wieder gnadenloser werden, -u eifach dä Pögg inehoue-„.
von Milena Zaugg, Unter-Emmentaler
Die letzte Saison hat mit einem 5:4 nach Penaltys in Dübendorf begonnen und dann folgt ein 3:2 gegen den Titanen, den Aufstiegsfavoriten Basel. Das „Städtli“ Huttwil (5000 Einwohnende) gegen die Weltstadt Basel (über 170 000 Einwohnende). Wer Basel bodigt, dem kann alles gelingen: Von nun an wird die Huttwiler nichts mehr erschüttern. Alles funktioniert. Alles stimmt. Yannick Lerch fliegt übers Eis und wird am Ende der 32 Qualifikationspartien 12 Tore und 12 Assists auf dem Konto haben. Die Leichtigkeit des Spiels, die Magie ist da und wird bis zum Ende der Saison bleiben.
Am frühen Samstagabend klettert Hockey Huttwil mit einem 4:1 Sieg wieder über den Tabellenstrich
Das neue Jahr hat begonnen. Es wurde viel und gut gegessen und noch viel mehr getrunken. Die Spieler erhielten eine wohlverdiente Pause und konnten sich stärken für die kommenden 10 Spiele bis zum Beginn der Playoffs.
Für Hockey Huttwil sind es wichtige 10 Spiele, wichtige 30 Punkte, die die Oberaargauer noch nach Hause holen können. Das erste Spiel in Martigny ging mit 2:4 verloren.
Die Mannschaft von Trainer Daniel Bieri belegt im Moment mit 30 Punkten den 9. Platz, knapp unterhalb des Tabellenstrichs. Zu Platz 8 (HC Franches Montagnes) fehlen zwei Punkte; die Reserve auf den EHC Dübendorf beträgt vier Punkte.
Fünf Teams: Die Düdingen Bulls, Franches Montagnes, Dübendorf und Bülach kämpfen mit Hockey Huttwil zusammen in den letzten neun Spielen um die letzten 27 Punkte und die letzten zwei Playoff- Plätze.
Heute Abend nun erneut eine Chance für den Sieg und drei wichtige Punkte. Der Gegner heisst EHC Bülach. Heimvorteil. Es ist ein wichtiges Spiel für Hockey Huttwil wie auch für die Zürcher.
Puckeinwurf um 17.30 im Campusperspektiven zu Schwarzenbach.
Bülach und Huttwil spielten zumindest am Anfang auf Augenhöhe. Die Oberaargauer hatten bereits in der 5. Minute die erste Powerplay Chance. Jedoch wurde diese nicht in ein Tor umgemüntzt.
Die Luft ist zum Durchschneiden. Endlich, in der 18. Minute bezwingt Hockey Huttwils Silvan Aebi Torhüter Joel Messerli. Das 1:0 ist geschafft, der erste Schritt vollbracht.
Bereits sechs Sekunden nach Anspiel im zweiten Drittel kann Hockey Huttwil die Führung zum 2:0 ausbauen: Topskorer Michael Lüdi verwertet den Pass von Yanick Lerch zum 2:0. Joel Messerli ist zum zweiten Mal bezwungen. Powerplay Tor, da Bülachs Ari Shane Birchler noch auf der Strafbank sitzt.
Doch Bülach erweist sich als hartnäckiger Gegner: In der 31. Minute wird Siro Nicola Wyss durch einen eigenen Mitspieler abgelenkt, welcher unglücklich nach einem fairen Check Richtung Tor fällt. Dies wird von Ari Shane Birchler eiskalt ausgenützt und er erzielt den 2:1 Anschlusstreffer.
Doch die 217 Männer, Frauen und Kinder können bereits in der 37. Minute wieder aufatmen: Robin Nyffeler, der talentierte Langenthaler, baut Hockey Huttwils Führung zum 3:1 aus. Es ist der Siegestreffer, zu den wichtigen drei Punkten. Das 4:1 von Michael Ruch ist noch ein Zückerchen obendrauf.Hockey Huttwil entscheidet das Spiel mit 4:1 für sich. Doch die Oberaargauer mussten gegen ein starkes Bülach ankämpfen. Und die harte Arbeit wurde belohnt: Hockey Huttwil klettert nun wieder über den Tabellenstrich und steht mit 33 Punkten auf dem 8. Platz. Doch ein harter Weg steht noch bevor. Den der HC Franches-Montagnes lauert mit nur einem Punkt weniger auf dem 9. Platz
Hockey Huttwils Trainer Daniel Bieri ist aber zuversichtlich: „Uns geht es sehr gut. Alle unsere verletzten und kranken Spieler haben sich über die Festtage bestens erholt. Bis auf ein, zwei Spieler sind alle wieder einsatzbereit.“ Auf die Frage, wieso Hockey Huttwil diese Saison im Moment nur auf dem 9. Platz ist, weiss der gebürtige Entlebucher sofort eine Antwort: „Wir sind in einer sehr guten physischen Verfassung in diese Saison gestartet. Hockey Huttwil ist spielerisch wie auch läuferisch sehr stark. Doch uns fehlte dieser „Flow“, welcher die letzte Saison von Anfang an durch unsere Mannschaft floss.
Sehr viele Torchancen wurden nicht, wie letzte Saison, in Tore umgemünzt. Die Effizienz fehlte. Dadurch verloren wir zu viele Spiele. Diese hätten wir eigentlich laut Spielgeschehen gewinnen müssen. Diese Effizienz ist diese Saison leider ein sehr grosses Problem“.
Nun das zweite Spiel in diesem Jahr gegen den EHC Bülach. Was muss Hockey Huttwil ändern, um jetzt noch so viele Punkte wie möglich zu holen: „Sofort wieder mit Überzeugung spielen. Den guten alten Gameplan einhalten. Das sich jeder einzelne nach diesem Plan ausrichtet. Wir müssen mit Überzeugung spielen und nicht mit der Hoffnung.
Sofort wieder mit Überzeugung spielen, gameplan einhalten. Das jeder sich nach diesem Plan ausrichtet. Mit Überzeugung das Spiel spielen und nicht mit der Hoffnung.
Auch Stürmer Yannick Lerch, konnte sein Potenzial noch nicht ganz ausschöpfen in dieser Saison. Der schnelle und flinke 24 jährige weiss, wieso es noch nicht so rund läuft: „Wir spielen nicht 60 Minuten durch. Wir haben Phasen, wo wir gut spielen, doch danach kommt wieder eine Phase im Spiel wo keiner das macht, was wir eigentlich sollten. Wir schießen sehr wenig Tore. Zu wenige.“ Doch es ist nicht nur alles schlechter als letzte Saison „Wir spielen nicht sehr schlecht. Ausser vielleicht gegen Düdingen. Wir haben immer gute Chancen und kämpfen für und miteinander. Ich denke sogar, wir sind die bessere Mannschaft als letztes Jahr.“
Yannick Lerch ist zuversichtlich: „das Wichtigste ist jetzt, das wir jetzt noch die Playoffs erreichen und so viele Punkte wie möglich holen. Die Karten werden dann neu gemischt. Wir müssen von der ersten bis zur 60. Minuten unser Spiel spielen. Und gnadenloser sein „u eifach dä Pögg inähoue“.
Die Magie ist also noch da. Am Samstagabend sah man wieder einen grossen Funken in dieser Mannschaft. Sie ist nur noch ein kleinbisschen am Schlummern. Wir können uns auf weiter acht hochspannende Partien um die letzten beiden Playoffplätze freuen.
Stürmer #27 Michael Lüdi, Hockey Huttwil
Headcoach Daniel, Bieri, Hockey Huttil
Verteidiger Ari Bichler, EHC Bülach
Headcach Roman Schaufelberger, EHC Bülach