- Matchvorschau
Hockey Huttwil vs EHC Arosa
Eine Serie muss Hockey Huttwil heute unbedingt brechen
Mehr Halbfinale geht nicht: Heute Dienstag duellieren sich Hockey Huttwil und der EHC Arosa im allesentscheidenden, fünften Spiel. In den beiden Quali-Spielen und den vier Halbfinal-Matches siegte bisher immer das Auswärtsspiel. Das muss heute anders sein. Hockey Huttwil-Stürmer Timo Braus: «Wir waren die Saison über sehr heimstark.»
Wenn alles in den statistischen Bahnen der bisherigen Saison läuft, würde sich heute Dienstag am Abend der EHC Arosa im Campus Perspektiven an der Heimspiel-Stätte von Hockey Huttwil durchsetzen. Denn in allen sechs Spielen in dieser Saison hat bisher das Auswärtsteam gewonnen; gleich ob in den beiden Begegnungen der Qualifikation oder nun in den vier Kraftproben im Playoff-Halbfinale – der Sieger war stets die Mannschaft, welche den langen Auswärtsweg unter die Räder nehmen musste. So auch am Samstag: Arosa führte 1:0, doch den Sieg erarbeitete sich schliesslich Hockey Huttwil und glich die Serie mit einem 3:1-Erfolg zum 2:2 aus.
Nun folgt also der alles entscheidende Match, eine erneute Niederlage des Heimteams – es wäre in der Begegnung zwischen den beiden Mannschaften die siebte in Folge(!) – könnte also nicht mehr ausgeglichen werden.
«Wir sind sehr heimstark!»
Hockey Huttwil-Stürmer Timo Braus ist zuversichtlich: «Wir waren die Saison über sehr heimstark mit dem Publikum im Rücken, nun wollen wir dies auch am Dienstag beweisen.» In der Heimtabelle liegt Hockey Huttwil nach der Qualifikation auf dem ersten Rang (gefolgt von Arosa). Und in den Playoff-Viertelfinals setzte sich Huttwil in beiden Duellen gegen den EHC Dübendorf durch.
Es gilt nun, in der Serie den «Heimnachteil», wie der einstige National-Trainer Ralph Krueger formulierte, zu durchbrechen. Auf dieses alles entscheidende Duell blick Timo Braus «mit Vorfreude und einem guten Gefühl. Das Gefühl ‘alles oder nichts’ haben nun beide Mannschaften, es wird ein spannendes Spiel.
«Gute Mittel gefunden»
«Die Serie gegen den EHC Arosa ist sehr umkämpft, physisch hart und auf einem sehr guten Niveau», ordnet Timo Braus die vier ersten Duell ein. «Arosa ist laufstark und hat ein sehr einfaches Spiel, wir hingegen konnten bisher gute Mittel in den beiden Auswärtsspielen dagegen finden.»
Beim zweiten Heimspiel in den Playoffs gegen Arosa war Huttwil ausserdem auch auf eigenem Eis dem Sieg äusserst nahe: 46 Sekunden vor Schluss gelang Nico Gurtner der Ausgleich zum 4:4, zum zweiten Mal in dieser Saison ging eine Begegnung zwischen den beiden Mannschaften in die Verlängerung … Arosa setzte sich im Penaltyschiessen durch.
In der ersten Overtime zwischen den beiden Teams siegte übrigens Hockey Huttwil in der Qualifikation (natürlich in Arosa).
«Unsere ‘Huttu’-DNA spielen»
Geheimnisse gibt es in der insgesamt siebten Begegnung in der laufenden Saison zwischen den beiden Mannschaften natürlich keine mehr. Gibt es dennoch etwas, das Huttwil auf das fünfte Playoff-Spiel verändern oder verbessern will? Timo Braus: «Die kleinen Fehler vermeiden und konsequent 60 Minuten lang unsere ‘Huttu’-DNA spielen.»
«Positive Emotionen mitnehmen»
Die Anfahrt und die Rückfahrt nach Arosa sind lang. Am Samstag wurde sie – gleich was heute Abend geschieht – ein letztes Mal in dieser Serie unter die Räder genommen. Bekanntlich muss die Mannschaft ja in Chur vom Mannschaftscar in einen Bergbus umsteigen, wegen den engen und vielen Kurven die in das Bündnerdorf hoch führen.
Auf der Rückfahrt am Samstag (und in der Nacht auf Sonntag) hat es natürlich keine hängenden Köpfe gegeben, weil das Spiel wie erwähnt gewonnen wurde. Was waren die Themen auf der Fahrt bezüglich der Playoff-Serie und bezüglich Spiel fünf? «Im Car wurde nicht mehr viel über das Spiel gesprochen, es ist diese Zeit, in der man das Spiel ziemlich schnell zur Seite legen muss und den Fokus auf etwas anders richten, damit die Köpfe wieder gelüftet sind und damit sie frisch für das nächste Spiel sind.» Der Sieg im Gepäck war allerdings sehr wichtig. «Die positiven Emotionen und Erfolge nimmt man aber sicher gerne mit. Sicherlich ist diese lange Fahrt mit einem Sieg aber einfacher zu überbrücken und macht mehr Spass.»
«Alles oder nichts»
Wie Timo Braus weiter oben sagt: Das Gefühl «alles oder nichts» gilt nun für beide Mannschaften. Wohl kein vergleich zwischen anderen Mannschaften in der laufenden Saison ist so eng verlaufen. Würde man die Playoffs in Punkte bewerten und mit jenen der Qualifikation addieren, so ergäben sich exakt gleich viele Zähler. Bei beiden Teams würde in der Heimspielbilanz 1:8 Punkte stehen und 8:1 auswärts – und insgesamt 9:9 Zähler.
Und das Torverhältnis? 19:15 für Huttwil? 19:22 gegen Huttwil? Natürlich nicht. Das Torverhältnis aus den sechs Spielen lautet exakt 19:19 Tore. Heute Abend aber wird eine Mannschaft wieder in diesen beiden Bewertungen in Führung gehen, die anschliessend nicht mehr ausgeglichen werden kann … und die gleichbedeutend mit dem Einzug ins Finale ist. Wenn Huttwil als erstes Team die Siegesserie des jeweiligen Auswärtsteams durchbrechen kann, dann heisst es auch im Playoff-Finale: «Hopp Huttu!»
Daniel Gerber