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Hockey Huttwil vs EHC Arosa
Ein 8:0-Cupsieg als «Dosenöffner»?
Das Toreschiessen hat den Spielern von Hockey Huttwil bislang «Kopfzerbrechen» bereitet, ausser beim Cupspiel gegen den Zweitligisten SC Küsnacht, den man gleich mit einer 0:8-Niederlage vom Eis schickte. Huttwil-Verteidiger Gregory Felder hofft deshalb, dass dieser Kantersieg quasi der «Dosenöffner» für künftige Huttwiler Torfestivals war.
Die Spieler von Hockey Huttwil können auch Tore schiessen. Das zumindest haben sie im Cupspiel gegen den Zweitligisten SC Küsnacht bewiesen. Gleich acht Treffer gelangen dem Team von Trainer Daniel Bieri in dieser Partie. «Das hat sicher gutgetan, dass wir einmal mehrere Tore erzielen konnten», blickt Huttwil-Verteidiger Gregory Felder auf die Cup-Partie zurück. Vielleicht sei dieser Erfolg der «Dosenöffner» für künftige Torfestivals gewesen, fügt er scherzhaft hinzu. Denn der 27-jährige Juristik-Student aus Bern ist sich bewusst, dass man solche Siege gegen unterklassige Gegner nicht überbewerten darf.
Sobald der Gegner mehr Widerstand biete, seien die Voraussetzungen wieder komplett anders, weiss er aus Erfahrung. Das dürfte ganz besonders morgen Abend so sein, wenn der aktuelle Leader der MyHockey League, der EHC Arosa, zu Gast ist. Da sollten die Huttwiler nicht so viele Chancen ungenutzt verstreichen lassen wie das in den bisherigen Spielen leider oft der Fall war. Das weiss auch Felder, der festgestellt hat, dass die Liga sehr ausgeglichen ist und es deshalb nicht reicht, wenn man an einem Spieltag nur 95 Prozent seines Leistungsvermögens abzurufen vermag.
Team muss sich noch finden
Gleichzeitig zeigt sich Felder aber noch nicht besorgt. «In vielen Spielen waren wir das bessere Team», betont er. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass auf diese Saison hin immerhin neun neue Spieler zum Team gestossen sind. «Da muss man sich erst finden und als Team zusammenwachsen, das ist ein Prozess, der schon einige Spiele dauert», sagt er dazu. Seit dem sechsten Meisterschaftsspiel gegen Seewen sei jedoch ein leichter Aufwärtstrend spürbar und habe man sich nach vorne, über den Strich der besten acht Teams, vorgearbeitet. «In unserem Spiel ist nicht grundlegend etwas falsch, es greift einfach noch nicht alles optimal ineinander», analysiert der Verteidiger, der seine fünfte Saison in Huttwil spielt.
Von steigendem Druck will er deshalb noch nichts wissen. Noch sei die Saison zu jung, damit bereits Druck entstehen könnte. Dennoch weiss auch Gregory Felder, dass jeder gewonnene Punkt zählt und dazu beiträgt, die aktuelle Situation zu entschärfen. «Ganz klar, wenn wir Ende November auf Rang drei oder vier klassiert sind, dann wird der weitere Saisonverlauf einfacher zu gestalten sein, als wenn man zu diesem Zeitpunkt auf Rang sieben oder acht platziert ist», bestätigt er.
Eine «coole Challenge»
Für ihn sei dies eher ein Hinweis darauf, dass auch mit einem guten Team starke Leistungen nicht selbstverständlich seien. Felder ist jedoch überzeugt, dass die 2022er-Ausgabe von Hockey Huttwil mindestens gleich gut sei wie jene im Vorjahr, als man den Playoff-Final erreichte. «Wir verfügen über reichlich Erfahrung in diesem Team, Spieler, die mit dem durchzogenen Saisonstart umgehen können und nicht so schnell den Kopf verlieren. Zudem herrscht in unserer Mannschaft ein toller Teamgeist, der durch den harzigen Start keineswegs gelitten hat.» Felber selbst ist als einer der Routiniers und als langjähriger Akteur in der momentanen Situation natürlich ganz besonders gefordert, das weiss er. «Natürlich stehe ich als einer der älteren Spieler vermehrt in der Verantwortung», betont er. Druck erzeuge das für ihn keinen, vielmehr spricht er von einer «coolen Challenge» für ihn. «Es braucht nicht nur mich, sondern alles in diesem Team, jeder kann in einer Partie zum Helden werden», versucht er seine Mitspieler anzuspornen.
Gerade gegen Arosa bestehe die Möglichkeit, aus dem Schatten anderer zu treten und zu zeigen, aus welchem Holz man geschnitzt sei. Für Gregory Felder ist deshalb klar, dass man gegen den Leader beweisen kann, dass Hockey Huttwil auch dieses Jahr mit den Besten mithalten kann. Denn der Verteidiger, der seine Karriere in Langenthal begann und via Zuchwil und Biel zu Hockey Huttwil kam, will mit Huttwil zurück auf die Erfolgsstrasse, «denn seit ich hier spiele, hatten wir stets Erfolg, spielten wir immer an der Spitze mit, was sicherlich mit ein Grund dafür ist, dass ich mich in diesem Verein sehr wohl fühle.» textwerk/war
Bildlegende: Er liebt Herausforderungen: Für Huttwil-Verteidiger Gregory Felder bedeutet die momentane Lage eine «coole Challenge». (Bild: Marcel Bieri)